St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Abend der Begegnung

Nachricht Meinerdingen, 09. September 2024

„Es macht einfach viel Spaß“

Ehrenamtliche (Ausschnitt)

Warum engagieren sich Menschen ehrenamtlich und freiwillig in der Kirchengemeinde?

Die Kirchengemeinde Meinerdingen gehört ohne Zweifel zu den Gemeinden, die das Prädikat „lebendig“ mit vollem Recht tragen.

Hier wird Kirche als Chance gesehen, Menschen im christlichen Glauben zusammenzubringen, dies nicht in festgefahrenen Formen zu tun, sondern allen den Platz zu bieten, den sie sich wünschen. Um das zu ermöglichen, sind viele helfende Hände nötig. Das Erfolgsgeheimnis in Meinerdingen sind die vielen Männer und Frauen, die sich ehrenamtlich engagieren. Zum Abschluss der Sommersaison hatte der Kirchenvorstand sie zu einem Dankeschön-Abend auf die Kirchwiese eingeladen.

Die Vertreter der einzelnen Gruppen erhielten die Möglichkeit, sich und ihre ehrenamtliche Arbeit vorzustellen. Pastor Thomas Delventhal nutzte den Abend, um zu erforschen, warum sich die vielen Freiwilligen in seiner Kirchengemeinde ehrenamtlich engagieren.

Dazu hatten alle die Möglichkeit, die eigenen Beweggründe für das persönliche Engagement anonym zu Papier zu bringen und an einer großen Pinwand anzuheften. Die Gründe für das persönliche Handeln sind unterschiedlich. Möglicherweise können sie einige Unentschlossene in der Kirchengemeinde motivieren, sich künftig auch ehrenamtlich einzubringen und zu den weit über 100 Freiwilligen zu gehören, die für das Gemeindeleben in Meinerdingen sorgen.

Die Mitglieder des Friedhofteams waren sich in ihrer Bewertung einig: Das Team ist toll, die Gemeinschaft stimmt und es macht einfach großen Spaß, durch die eigene Arbeit den Friedhof so schön mitzugestalten.

Auch im Kirchgartenteam stehen Teamgeist und Spaß oben an. Der Begriff „Spaß“ taucht generell auf vielen Zetteln auf. Es mache einfach Spaß, in der Gemeinschaft etwas für alle zu bewirken, ist da zu lesen. Man sei dankbar, auf diesem Wege etwas zurückgeben zu können, die Arbeit sei so etwas wie „Balsam für die Seele“ und ein Nebeneffekt: „Wenn ich hier etwas tun kann, langweile ich mich nicht.“ Durch das eigene Engagement könne man etwas von der Hilfe zurückgeben, die man selbst von anderen Ehrenamtlichen erhalten habe. Zudem lerne man sehr viele unterschiedliche Menschen kennen, man fühle sich gewollt und erwünscht. „Es bereitet mir einfach Freude, in lachende Gesichter zu schauen.“ Das Ehrenamt bringe Zufriedenheit, ein gutes Gefühl, Freude und schaffe Vertrauen zueinander. „Ich verbringe meine freie Zeit gerne mit freundlichen Menschen in schöner Atmosphäre. Danke, dass ich ein Teil dieser Gemeinschaft sein darf.“ Man komme raus und unter Leute, steht auf einem Blatt als naheliegendes Rezept gegen Langeweile.

Der Kontakt zu anderen Menschen sei sehr wichtig, hier in der Gemeinschaft fühle man sich geborgen. „Ich lebe alleine und habe hier eine Aufgabe für mich entdeckt, die mich erfüllt und mir ein gutes Gefühl gibt“, wird mehrfach deutlich, dass das Engagement in der Kirchengemeinde auch ein Mittel gegen Einsamkeit sein kann. Hier könne man mit anderen Menschen Dinge tun, die es viel zu wenig gibt. „Geselligkeit mit Musik unter freiem Himmel gibt es sonst nirgends“, ist zu lesen.

Ein Effekt besteht auch darin, neue Kontakte zu knüpfen. Das kann in den Gruppen selbst geschehen, aber auch durch „Außenkontakte“.

„Ich verteile gerne die Gemeindebriefe. Dabei kommen sehr oft nette Gespräche zustande und so lernt man auch seine neuen Nachbarn kennen“, heißt es in einem „Erfahrungsbericht“.

Gerade beim Besuchsdienst sei es spürbar, wie sich ältere Menschen auf den Besuch zum Geburtstag freuen. „Zum Abschied kommt dann oft der Satz: Bis zum nächsten Jahr.“

Neben der familiären Verbundenheit zur Kirchengemeinde („Meinerdingen gehört zu unserer Familie von klein bis groß, ist ein Stück Zuhause“), Lob für das besondere Engagement von Thomas und Sigrid Delventhal wurden auch grundsätzliche Aspekte zu Papier gebracht. Das Leben bestehe aus Geben und Nehmen und nur durch das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen sei die Gemeinschaft zu erhalten, gibt es auch einen, nicht so ganz ernst gemeinten Hinweis als Begründung, wohl in Erinnerung an die Runden des Pastor mit dem Tablett voller „kurzer Grüße aus Andechs“ zum Schluss der musikalischen Grillabende: „Hier gibt es auch mal einen Schnaps.“

Eckard Schulz