Es gibt unterschiedliche Wege, um Teil des Meinerdinger Gemeindelebens zu werden. Am einfachsten ist es natürlich, in der Kirchengemeinde geboren zu sein. So wie Heidi (Heidemarie) Ludolf als Tochter der alteingesessenen Vorbrücker Bäckerfamilie Pröhl. Mich hat eine Begegnung mit Heidi Ludolf zum Meinerdinger gemacht. Heilig Abend 2016. Das erste Weihnachten nach dem Tod meiner Frau. Auf dem Weg zum Gottesdienst steht Heidi Ludolf vor mir. Sie ist als Kirchenvorsteherin „im Dienst“. Wir kennen uns durch Besuche im Kirch-Café. „Komm mal her“, sagt sie. „Ich heiße Heidi. Frohe Weihnachten für dich.“ Sie nimmt mich in die Arme, drückt mich fest. Ich fühle mich aufgefangen und unglaublich befreit. Die Angst vorm Alleinsein am Heilig Abend ist durch Heidis Herzlichkeit verflogen. Dieser Moment sitzt bei mir ganz tief im Herzen und ist für immer mit Heidi verbunden.
Wenn es um Herzlichkeit und Offenheit geht, dann sind das Begriffe, die für Heidi Ludolf stehen. In diesem Jahr hat sie nach 24 Jahren nicht wieder für den Meinerdinger Kirchenvorstand kandidiert. „Ich bin nicht traurig, dass es jetzt vorbei ist. Ich freue mich, dass es eine so schöne Zeit war. Jetzt lehne ich mich ein wenig entspannt zurück. Außerdem sind wir ja nicht verloren“, fasst sie in wenigen Worten zusammen, was sie gerade bewegt und bezieht ihren Mann Klaus damit ein, denn „wir sind immer eine Einheit für Meinerdingen.“