St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Wie ein „Nachhause kommen“

Nachricht Meinerdingen, 02. September 2022

Kirch-Café öffnet nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder

Ute Bremer erinnert sich noch genau. Am 13. März 2020 habe es den Lockdown wegen der Corona-Pandemie gegeben. Ein Freitag war das (alle Abergläubischen fühlten sich im Nachhinein bestätigt). „Wir haben das Kirch-Café dann Dienstag nicht mehr aufgemacht.“ Das Team habe gedacht, das Schild „vorübergehend geschlossen“ nach drei Wochen wieder aus dem Fenster nehmen zu können. Aus den drei Wochen wurden schließlich zwei Jahre und zwei Monate Zwangspause. Seit dem 17. Mai hat das Café wieder geöffnet. „Endlich!“, war vermutlich das Wort, das seitdem von allen Beteiligten, allen voran den Gästen, am meisten benutzt wurde.

Große Werbeaktionen benötigt die Kirchengemeinde Meinerdingen nicht, um auf Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Hier spricht sich rasch rum, wenn was los ist. Und auf die Wiedereröffnung des Cafés und den ersten abendlichen Grillabend, den dieses Mal die Stiftung „Lebendiges Meinerdingen“ mit dem traditionellen Schlachtefest der Sparschweine veranstaltete, hatten nicht nur die Meinerdinger ungeduldig und voller Vorfreude gewartet. Entsprechend groß war der Besuch.

„Alle sind wieder da“, bringt es Ute Bremer auf den Punkt. Sie bildet mit Sigrid Delventhal, Renate Frerking, Marita Herold, Kathrin Wrede und Heidi Ludolf das Team des Kirch-Cafés. Und alle Besucher seien glücklich, dass sie am Dienstagnachmittag wieder ihren Treffpunkt mit Kaffee und leckerem, selbstgebackenen Kuchen haben. Für viele sei das wie ein „Nachhause kommen“ gewesen.

Der Zuspruch sei vom ersten Tag an sehr groß gewesen. Besondere Regeln in Corona-Zeiten gebe es nicht. Das Team halte sich natürlich wie schon vor Corona an strenge Hygieneregeln. Die Gäste seien für sich selbst verantwortlich. Vielleicht würden alle im Unterbewusstsein auf größere Abstände achten, haben die Mitglieder des Teams festgestellt. Leichte Veränderungen habe es beim Angebot gegeben. „Wir bieten nur Kuchen an. Es weiß ja keiner, ob es nicht doch irgendwann wieder zu Einschränkungen kommt. Dann würden wir auf den Sachen sitzen bleiben“, sagt Ute Bremer. Deftiges gebe es eben bei den Grillabenden. Die Gäste sehen das Nachmittags nicht als Problem an. Der Absatz an Torten und selbst gebackenem Butterkuchen ist gewachsen.

Mittlerweile melden sich auch immer mehr Gruppen an, um nachmittags einen Tisch im Café zu reservieren. Und es gibt auch Zufallsgäste. Neulich sei eine Familie aus Bremen auf der Heimfahrt vom Urlaub in Kiel nach Autobahnstau und Umleitung spontan an der Honerdinger Ampel abgebogen, in der Hoffnung vielleicht ein Café zu finden. Was sie dann an der Meinerdinger Kirche vorfanden, versetzte sie in Entzücken. Zu Kaffee und Kuchen blätterten sie im Jubiläumsbuch und erhielten von Horst Pfeiffer auch noch eine kostenlose Kirchenführung. „Die haben gesagt, dass sie garantiert wiederkommen“, erzählt Ute Bremer.

Eckard Schulz