Friedhof Meinerdingen Friedpark A17

Bild: Friedhof Meinerdingen

Friedhof Meinerdingen Tor

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Friedhof Meinerdingen Gesamt2

Bild: Friedhof Meinerdingen

Landschaftswerte Projektabschluss

Meinerdingen, 14. Oktober 2021

Meinerdinger Friedhof als Seelenpark

GD Danksagung
Foto: E. Schulz

Umweltprojekt macht den Friedhof zu einem besonderen Ort der Begegnung

Seit 2015 gehört die Kirchengemeinde Meinerdingen zu denen, die für ihren Friedhof den Natur- und Umweltschutz quasi als Gesetz in einer Umweltleitlinie festgeschrieben haben. Doch in Meinerdingen ist nichts in Stein gemeißelt, schon gar nicht in hinderlichen Paragrafen. Der Friedhof hat sich längst einen Namen erworben, der über die Grenzen der Stadt Walsrode hinaus klingt. Hier ist der Friedhof nicht nur der Ort, auf dem Verstorbene ihre letzte Ruhestätte finden. Hier treffen sich die Menschen, sorgen dafür, dass es sehr lebendig zugeht. Das war auch so, als Pastor Thomas Delventhal Anfang September die Gemeindemitglieder zu einem besonderen Gottesdienst vor der Friedhofskapelle einlud.

Der Titel des Projektes ist sperrig: „Landschaftswerte - Biodiversität auf kirchlichen Friedhöfen“. Die Verantwortlichen in Meinerdingen haben sich mit Unterstützung der Umweltexperten der Landeskirche Hannover auf den Weg gemacht, um mit Richtlinien und Vorgaben, aber auch finanziellen Fördertöpfen der EU und des Landes dem Meinerdinger Friedhof mit ganz vielen Ideen ein neues Gesicht zu geben. Pastor Delventhal erinnerte zu Beginn des Gottesdienstes an das wohl bekannteste Lied von Paul Gerhard „Geh aus mein Herz und suche Freud“. Der Komponist habe trotz vieler Schicksalsschläge immer neue Hoffnung in der Natur gefunden. Und genau das treffe auch auf den Meinerdinger Friedhof zu. Wer im Friedpark auf der Bank sitze, der könne die Sorgen vergessen.

Die Meinerdinger hätten sich bewusst Umweltleitlinien für den Friedhof gegeben, um so einen Ort zu haben, an dem man Trost finde, trauern könne, wo man spüre, was wichtig im Leben ist. Daher sei die Bewahrung der Schöpfung, die Gott uns anvertraut hat, so wichtig. Mit dem Projekt der Biodiversität habe man das in Meinerdingen getan. „Und es ist uns sehr gut gelungen“, meinte der Pastor.

Das unterstrich auch Joana Cavaco, Referentin für Umwelt- und Klimaschutz der Landeskirche. Meinerdingen gehöre zu neun Friedhöfen in Niedersachsen, die sich am Projekt beteiligten. Von Meinerdingen hätten sie und ihre Kollegin Astrid Lahmann in Hannover schon im Vorfeld gehört. Hier hätten sie nach der ersten Begehung einen Traum geschrieben. Ihre Rolle sei es gewesen, beim Träumen anzuleiten und bei der Beantragung der Mittel aus den Fördertöpfen zu helfen. Insgesamt ging es um 45.000 Euro, von denen Zweidrittel als Fördermittel nach Meinerdingen flossen.

Siiri Eggers erinnerte daran, dass der Meinerdinger Friedhof vor den gleichen Herausforderungen stand, wie fast alle anderen auch. Immer mehr Rasengräber entstanden. Mit den vorhandenen Grünflächen habe eine Verödung der Anlagen gedroht. „Wir wollten dem kreativ entgegenwirken“, so die Leiterin der Friedhofsverwaltung, die den Meinerdinger Friedhof von heute entscheidend beeinflusst hat und weiter beeinflusst.

Beim ersten Rundgang zum Start des Projektes habe Joana Cavaco mit einem wahren Feuerwerk von Ideen aufgewartet. Viele dieser Ideen seien mittlerweile umgesetzt worden. Ganz entscheidend habe sich dabei Gerald Hohls eingebracht. Er sei im Rahmen des Projektes als Friedhofsgärtner eingestellt worden. „Vieles, was hier entstanden ist, ist von ihm entwickelt und verwirklicht worden.“

Siiri Eggers betonte, dass es noch viel zu tun gebe. In bestimmten Bereichen sollen weitere sogenannte Themengärten entstehen. Anfang November soll ein weiterer Teil der vertrockneten Hecken von freiwilligen Helfern entfernt werden.

Siiri Eggers sagte, durch viele Rückmeldungen wisse sie, dass es nicht nur sinnvoll gewesen sei, was hier umgesetzt wurde und wird. „Wir haben mit der Teilnahme am Projekt einen Ort geschaffen, der für Menschen in schweren Zeiten da ist. Eine Besucherin hat unseren Friedhof neulich als Seelenpark bezeichnet“, hob sie die Bedeutung des Meinerdinger Friedhofes für die Menschen der Region hervor.

Eckard Schulz

GD-Gemeinde
Foto: E. Schulz

Foto: Zahlreiche Interessierte kamen zum besonderen Gottesdienst auf dem Friedhof. Im Vordergrund Astrid Lahmann und Joana Cavaco, die das Projekt als Umweltexperten der Landeskirche begleiteten.

GD Musik
Foto: E. Schulz

Foto: Constanze Rahn begleitete den Gottesdienst musikalisch.

GD Danksagung
Foto: E. Schulz

Foto: Pastor Thomas Delventhal bedankte sich mit einem Blumenstrauß für das ganz besondere Engagement von Siiri Eggers zur Neugestaltung des Meinerdinger Friedhofes.