St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Die Kirche vor Ort stärken

Nachricht Meinerdingen, 04. Februar 2024

Rückblick auf ein Jahr voller Highlights im „lebendigen Meinerdingen“

In vielen Bereichen ist der Jahreswechsel und der Anfang des neuen Jahres der Termin, um Inventur zu machen. Gilt das auch für einen Pastor und das kirchliche Leben in seiner Gemeinde? Natürlich schaue er zurück, sagt Thomas Delventhal. Und der Rückblick auf 2023 zeige, dass das ein unglaublich lebendiges, erfülltes Jahr gewesen sei. „Es war eine Aneinanderreihung sehr vieler Höhepunkte und hat gezeigt, wie lebendig Meinerdingen wirklich ist“, lautet sein Inventurergebnis für 2023.

Wird 2024 da mithalten können? Meinerdingens Pastor ist mehr als zuversichtlich. Da sei schon mal der Start mit den Wahlen zum Kirchenvorstand am 10. März. „Das ist etwas Wegweisendes und Verbindendes in einer Kirchengemeinde.“ Und dann werde natürlich das Kirch-Café mit den Grillabenden (Start mit dem Schlachtefest der Stiftung am 14. Mai) wieder zu den Höhepunkten zählen und viele Menschen anlocken. „Diese Veranstaltungen haben für die Menschen der Region in den Sommermonaten eine unglaubliche Anziehungskraft entwickelt.“

Quasi „interne Höhepunkte“ für die Gemeindemitglieder seien die Konfirmation, Hochzeiten und Taufen in der einmaligen Atmosphäre in der und rundum die Meinerdinger Kirche. Am 15. Dezember wird der Weihnachtsmarkt als Jahresabschluss wieder zu einem der größten vorweihnachtlichen Ereignisse der Region werden.

Doch in der lebendigen Kirchengemeinde sind auch Veränderungen spürbar. Auf dem Papier gibt es die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden Meinerdingen, Düshorn, Rethem, Kirchboitzen und Walsrode bereits. In den Sommerferien 2024 wird es nun erstmals an den Sonntagen im Juli nur an einem Ort einen Gottesdienst (unter freiem Himmel) geben. Den Auftakt bildet am 7. Juli ein Taufgottesdienst aller Kirchengemeinden am Düshorner Strandbad. Am 14. Juli ist der Walsroder Klostergarten Treffpunkt, eine Woche später Hof Brandt in Rödershöfen und am 28. Juli der Dorfplatz am Jordan in Altenboitzen.

Die Veränderungen haben im Kinder- und Jugendbereich bereits gegriffen. Olaf Ruprecht ist als Diakon seit letztem Jahr für den gesamten Kirchenkreis tätig. Meinerdingen hat damit keinen Diakon mehr. Olaf Ruprecht wird aber weiterhin in Meinerdingen Konfirmandenunterricht erteilen, die Konfirmandenfreizeit und Konfirmation mitgestalten und das Krippenspiel zu Heiligabend einüben. Der Kinderchor von Constanze Rahn übt schon seit etwa drei Jahren in Walsrode. Für die Kindergottesdienste sind zwei Diakoninnen des Kirchenkreises zuständig.

„Es ist schon schwierig vor Ort, wenn etwas zentral organisiert wird“, gibt Pastor Delventhal zu. Umso glücklicher sei er, dass in Meinerdingen Janine Baden den Kindergottesdienst übernommen hat und dabei von Jugendlichen unterstützt wird. Beinhaltet der Wegfall der Jugendarbeit vor Ort nicht auch die Gefahr, „den Nachwuchs“ zu verlieren? Meinerdingens Pastor versucht erst gar nicht, dass abzuwiegeln. Die Gefahr sei sicherlich da, weil die Arbeit vor Ort vom persönlichen Kontakt lebe. „Bei allen Einsparungsnotwendigkeiten ist es unbestritten, dass man der Kirche eher verbunden bleibt, wenn man im kirchlichen Rahmen vor Ort groß geworden ist“, weiß Delventhal aus seiner langjährigen Erfahrung.

Durch den Wegfall der Diakonstelle vor Ort breche die personenbezogene Arbeit zum großen Teil weg. Darum müsse man genau aufpassen, wie weit man durch die Einsparungen in das Gemeindeleben eingreife, müsse man alles tun, um die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde lebendig zu erhalten. Das Gemeindefest im vergangenen Jahr habe gezeigt, dass in Meinerdingen durch viele Eltern Potenzial vorhanden sei. „Sie haben durch ihr Mitwirken aus dem Sommerfest ein echtes Familienfest gemacht“, blickt Thomas Delventhal optimistisch nach vorne.

Er setze darauf, dass auch der neue Kirchenvorstand ein besonderes Auge auf die Jugendarbeit haben werde, um engagierte junge Menschen und Familien zu finden, die sich hier aktiv einbringen. Unabhängig davon, müsse man sich mit Blick in die Zukunft darüber bewusst sein, „dass es nicht mehr selbstverständlich ist, dass die Kirche im Dorf bleibt. Da muss man schon aufpassen, dass das dauerhaft so ist.“ Angesichts fehlender Mittel gebe es landesweit bereits ein Ranking, wenn es um Gelder für die Bauunterhaltung der Kirchen geht. „Alle sind gut beraten, etwas zu tun, damit die Kirche in Zukunft im Dorf bleibt. So lebendig es hier auch zugeht, aber das gilt auch für Meinerdingen“, betont Thomas Delventhal.

Eckard Schulz