St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Kultcharakter soll erhalten bleiben

Nachricht Meinerdingen, 26. November 2023

Konzept der Grillabende auf der Meinerdinger Kirchwiese nicht verändern

Was einen guten Pastor auszeichnet? Er muss in jedem Moment die passenden Worte finden. Sprachlosigkeit muss ihm fremd sein. Meinerdingens Pastor Thomas Delventhal ist beim letzten Grillabend der Saison Anfang September wohl erstmalig an seine Grenzen gestoßen. „Da fehlen einem wirklich die Worte. Das ist in jeder Hinsicht überwältigend, was sich hier bei uns auf der Kirchwiese abspielt“, fällt es ihm auch mit dem notwendigen zeitlichen Abstand schwer, die passende Worte für ein Saison-Resümee zu finden. Die Euphorie, für die der Auftritt der Lehrerband des Gymnasiums beim letzten Grillabend der Saison gesorgt hatte, war auch noch zu spüren, als Thomas und Sigrid Delventhal die über 30 Helferinnen und Helfer des Kirch-Café-Teams zum Dankeschönabend im Gemeindesaal begrüßten.

Vom Auftaktabend mit dem Schlachtefest der Sparschweine für die Stiftung „Lebendiges Meinerdingen“, dem Jubiläumskonzert der St.- Georg-Singers, dem Stullenabend für den Hospizdienst, Auftritten der Böhmetaler, der Old Potatoes bis zum Abschlusskonzert der Lehrerband zeigte die Kirchwiese eine Anziehungskraft, die von Veranstaltung zu Veranstaltung wuchs. „Das ist für die Leute zur After- Work-Party einmal im Monat geworden“, sagt Thomas Delventhal. Und die Menschen würden auch kommen, wenn es keine Livemusik gibt. Auch viele Touristen seien dieses Jahr dabeigewesen. Und dann habe der Auftritt der Lehrerband des Gymnasiums wirklich alle Rekorde gebrochen. „Da herrschte richtig Festival-Stimmung. Noch nie waren so viele junge Leute da.“

Die langen Schlangen vor dem Grill und an der Getränkeausgabe seien im Nachhinein schon bei einigen Thema gewesen. „Uns ist ein Bierwagen angeboten worden. Einige meinten, wir sollten doch eine zweite Grillstation einrichten. Aber das werden wir nicht machen“, betont der Pastor, der selbst zu den „Grillern“ zählt, während seine Frau „Chefin“ an der Getränkeausgabe ist. „Es muss alles mit unseren Freiwilligen leistbar bleiben. Unser Konzept steht, es ist gut, und es ist auch ein bisschen Kult. Jeder, der zu uns kommt, weiß, worauf er sich einlässt, dass er anstehen muss, um eine Bratwurst zu essen und möglicherweise auch mal leer ausgeht“, fasst Thomas Delventhal das besondere Meinerdinger Erfolgsmodell zusammen.

Die personelle Krise beim Helferteam, die nach Corona sehr groß war, scheint überwunden zu sein. „Es sind wieder sehr viele da, die bereit sind, anzupacken und zu helfen“, so der Pastor. Allerdings könnten weiterhin zusätzliche Helfer dienstags beim Aufbau dazu kommen. Neue Mitstreiter seien in diesem Jahr durch das Gemeindefest gewonnen worden. Wie in der Vergangenheit funktioniere das „Konzept des Meinerdinger Gemeindelebens“, sodass Mütter und Väter von Konfirmanden neu zum Team gestoßen seien. Sechs bis sieben Abendveranstaltungen wird es 2024 geben. Den Auftakt wird am 14. Mai das Schlachtefest bilden, das wieder vom Vorstand der Stiftung organisiert und umgesetzt wird. Ab Januar wird Thomas Delventhal Kontakte zu den Musikgruppen aufnehmen, die alle ohne Gage für die Besucher spielen. Den Abschlussabend am 3. oder 10. September soll wieder die Lehrerband des Gymnasiums bestreiten. Ist ja klar: an erfolgreichen, kultigen Konzepten soll man nichts ändern.

Eckard Schulz