St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Wenn man zwei Zuhause hat

Nachricht Meinerdingen, 27. März 2023

Ganz besonderes, blumiges Geschenk für Ute Bremer zum Jubiläum

Ein bisschen „genant“ sei es ihr ja doch gewesen – der große Artikel mit dem Foto von ihr in der Zeitung. Viele andere würden doch auch ihr 25- jähriges Dienstjubiläum feiern. Doch dann sei sie von so vielen Leuten so nett darauf angesprochen worden, habe so viele Glückwünsche und ein so freundliches Echo gehabt. Ute Bremer strahlt. Dieses Mal in „eigener Sache“. Sie hat im Januar ihr 25-jähriges Dienstjubiläum als Pfarramts- Sekretärin in Meinerdingen gehabt. Besondere Erwähnung braucht es nicht, dass Ute Bremer in der Meinerdinger Kirchengemeinde eine besondere Rolle einnimmt. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen. Ihr Pfarrbüro ist Dreh- und Angelpunkt, egal ob es sich um Termine für Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen handelt, ob die vielen Ehrenamtlichen Rat suchen, Treffen absprechen wollen oder auch Ortsfremde etwas über das kirchliche Leben in der schönsten und lebendigsten Kirchengemeinde des Kirchenkreises erfahren möchten. Montags, mittwochs und freitags von 9 bis 12 Uhr erledigt Ute Bremer nicht nur alle Verwaltungsvorgänge, verschickt nicht nur in regelmäßigen Abständen Gemeindebriefe oder andere wichtige Post an die gut 2500 Kirchenmitglieder, spricht Termine für Pastor Thomas Delventhal ab und lenkt, „quasi aus der zweiten Reihe“, alle Details, die zu einem funktionierenden Leben einer Kirchengemeinde gehören.

Ute Bremer, die heute mit ihrer Familie in Wenzingen lebt, wurde in der Vorbrück geboren. Ihre Uroma sorgte dafür, dass sie über den Kindergottesdienst bei Frau Kraneis erste Kontakte zur Meinerdinger Kirche knüpfte. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin, Annette König, engagierte sie sich später in der kirchlichen Jugendarbeit, die sich mit Pastor Volker Horstmann im Pfarrwitwenhaus traf, wo sich heute ihr Arbeitsplatz befindet.

Industriekauffrau, Fremdsprachenkorrespondentin, Übersetzerin, IHK- geprüfte Sekretärin zuletzt bis zur Geburt ihrer Kinder Sekretärin im Vorzimmer der Vertriebsleitung der Wolff Walsrode AG. Alle Angebote, sich berufsbedingt örtlich zu verändern, schlägt sie aus, weil sie dort leben darf, wo sie leben möchte. So rangiert es möglicherweise unter der Rubrik „göttliche Fügung“, dass sie 1998 als Nachfolgerin von Christel Gohm die Stelle der Pfarramtssekretärin in Meinerdingen übernimmt. Seitdem spielt sich ein Großteil des kirchlichen Gemeindelebens in dem Büroraum ab, wenn es um das Kirch-Café geht, Veranstaltungen wie das Gemeindefest oder der Weihnachtsmarkt zu organisieren sind, es um die Arbeit des Kirchenvorstandes geht. Manchmal reicht die offizielle Arbeitszeit auch nicht aus. Dann nimmt Ute Bremer die Arbeit eben mit nach Hause. Langeweile ist das Wort, das es im Sprachgebrauch bei Bremers sowieso nicht gibt. Neben dem vielfältigen kirchlichen Engagement leitet sie die Historische Modenschau des Dorfmarker Heimatvereins, spielt Akkordeon, handarbeitet gerne und unternimmt regelmäßig und sehr gerne Museumsbesuche. Und natürlich stehen immer wieder Reisen mit Ehemann Frank nach Schweden auf dem Programm. Pastor Thomas Delventhal hat in seiner Predigt das besondere Engagement Ute Bremers als Pfarramtssekretärin, aber weit darüber hinaus hervorgehoben. Und dabei wurde erneut deutlich, wie Ute Bremer ihre Arbeit sieht und was ihr Arbeitsplatz ihr bedeutet: Hier könne sie so sein, wie sie ist und: „Ich arbeite hier nicht. Ich lebe hier.“ Ist schon schön, wenn man sagen kann, dass man nicht nur ein, sondern zwei Zuhause hat. Und bezeichnend ist, was ihr ihre Mitstreiter zum Jubiläum schenkten: Eine Taglilie aus der Zucht von Gerald Hohls, die den Namen „Ute Bremers Charme“ trägt.

Eckard Schulz