St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Ein grüner Hahn als Umweltprädikat

Nachricht Meinerdingen

Der Meinerdinger Friedhof bleibt auch im Umweltbereich einmalig in der Region

Gabi Gust ist Umweltreferentin im Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannover. 2015 hat sie mit einem Kollegen zusammen den „Grünen Hahn“, der bis dahin als Symbol für umweltbewusstes Handeln rund um kirchliche Gebäude galt, auf Friedhöfe erweitert. Der Meinerdinger Friedhof gehörte 2017 zu den ersten im Bereich der Landeskirche, die unter Umweltaspekten untersucht und für so gut befunden wurden, dass er mit der Zertifizierungsnummer 133 ins Umweltmanagement-Register der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover eingetragen wurde. Äußeres Zeichen ist ein Schild mit einem grünen Hahn, das neben der Eingangspforte angebracht wurde. Es darf dort weiter hängen, denn die „Auffrischungsprüfung“ nach vier Jahren wurde jetzt mit Bravour bestanden.

Mit der damaligen Prüfung war ein großes Ziel erreicht. Der Friedhof kam mit dem Prädikat in ein Förderprogramm für Biodiversität, um ihn unter besonderen Umweltaspekten umzugestalten. Erhebliche Mittel der EU flossen in verschiedene Bereiche, die den Friedhof veränderten und zu einem echten Juwel gemacht haben. Zusätzliches Geld gibt es nach der erfolgreichen Prüfung in diesem Jahr nicht. Trotzdem kniete sich Siiri Eggers in die sehr aufwändige Arbeit, die mit einem erheblichen bürokratischen Aufwand verbunden ist.

Auch Gabi Gust weiß, dass das viele Kirchengemeinden von der Antragstellung abhält. Auch das Umweltreferat hätte den rechtlichen Anteil gerne aus der Antragstellung für den „Grünen Hahn“ rausgehalten. „Aber das geht leider nicht, da sich die Kirchengemeinden nicht automatisch damit beschäftigen“, so Gust im Gespräch mit der Redaktion des Gemeindebriefes.

Zur Frage, welchen Stellenwert dieses Umweltprädikat innerhalb der Landeskirche einnehme, sagt Gabi Gust, er werde immer wieder beworben, aber er sei so umfassend, dass er natürlich nichts für jeden der 943 Friedhofsträger sei. „Aber wir machen die Erfahrung, dass einerseits ganz große, aber auch winzige Friedhöfe den Grünen Hahn aufbauen. Das hängt sehr von den Menschen im Hintergrund ab.“

Und da fällt es der Vertreterin der Landeskirche leicht, auf die Frage zu antworten, was aus ihrer Sicht, den Meinerdinger von anderen Friedhöfen unterscheide. Siiri Eggers mit ihrem großen Interesse und Wissen sei natürlich ein Schatz für die Gemeinde. „Daneben sind aber auch die vielen Ehrenamtlichen, die sich bei der praktischen Arbeit gerne beteiligen, ein großer Schatz.“ Dem Meinerdinger Friedhof gelinge es, schöne, ökologisch sinnvolle Angebote zu schaffen und ein ökologisches Rahmengrün zu gestalten, so dass er einfach sehr ansprechend sei. Gabi Gust nennt auch den Grund, warum sich Friedhöfe der Prüfungsprozedur unterziehen sollten: weil ihnen die Umwelt wichtig sei und weil sie mit diesem Engagement nach außen werben könnten. „Außerdem sind wir der Meinung, dass ökologische Aufwertung auch ansprechend und auch ökonomisch wichtig ist. Das kann man ja bei Ihnen genau beobachten“, so die Umweltreferentin der Landeskirche.

Für Siiri Eggers, der bei der Prüfung Pastor Thomas Delventhal und Gärtnermeister Gerald Hohls zur Seite standen, war es eine sehr anspruchsvolle und umfangreiche Arbeit, ehe nach einer sehr detaillierten (und für Außenstehende nicht immer nachvollziehbaren) Befragung durch den unabhängigen Revisor, Gunnar Waesch, das Ergebnis feststand: Prüfung bestanden. Der Grüne Hahn darf weiterhin am Meinerdinger Friedhof bleiben.

In der Zertifizierungsurkunde zur erfolgreichen Revalidierung heißt es unter anderem: „Die Kirchengemeinde versteht die Bewahrung der Schöpfung als eine ihrer Kernaufgaben. Sie verwendet zur kontinuierlichen Verringerung der Umweltbelastung ein Umweltmanagement- System. Sie ist eingetragen in das Umweltmanagement- Register der evangelisch lutherischen Landeskirche Hannover“. Und schließlich: die Gemeinde ist berechtigt, das Logo „Grüner Hahn“ in allen ihren Veröffentlichungen zu verwenden. Bis zum 16. Juni 2026 ist die „Lebensdauer“ des Grünen Hahnes in Meinerdingen verlängert worden.

Eckard Schulz