St.-Georg-Kirche im Mai 2016

 © Birger Schwarz

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen 

Wichtiger Ort für das Gemeindeleben

Nachricht Meinerdingen, 01. September 2025

Gemeindesaal im Pfarrhaus grundsaniert und zukunftsfit gemacht

Sehr viele kennen den Gemeindesaal im Meinerdinger Pfarrhaus als Ort, an dem es beim Weihnachtsmarkt oder beim Gemeindefest im Sommer während der Kaffeezeit unzählige selbst gebackene Torten gibt. Doch der Raum ist viel mehr. „Er ist total wichtig für die Gemeinde und das Gemeindeleben“, bringt es Siiri Eggers auf den Punkt. Neben allen Aufgaben, die sie in der Kirchengemeinde und Friedhofsverwaltung ohnehin hat, hat sie in den letzten Wochen und Monaten ein Riesenprojekt übernommen. Sie hat quasi die Bauaufsicht für den Umbau des Gemeindesaales übernommen und überwacht dabei akribisch, dass nicht nur perfekte, sondern auch finanzierbare handwerkliche Arbeiten erbracht werden.

„Der Gemeindesaal war einfach in die Jahre gekommen“, bringt Pastor Delventhal die Notwendigkeit für die Totalsanierung des Gemeindesaals auf den Punkt. In den 80er Jahren sei er grundsaniert worden, habe danach allenfalls mal einen neuen Wandanstrich erhalten. Um die Frage eines neuen Anstriches sei es auch in der Coronazeit gegangen, erinnert er sich. Doch dann habe man sich den Raum genauer angesehen: die alte Holzdecke, die Neonbeleuchtung, die eher für ein Großraumbüro geeignet gewesen sei, die Vorhänge und vieles mehr, was man entdeckt, wenn man einen Raum, den man gewohnheitsmäßig nutzt, eben mal kritisch unter die Lupe nimmt.

Da sei eins zum anderen gekommen, erinnert sich der Pastor an die Zusammenkünfte des Kirchenvorstandes und betroffener Mitarbeiter. Ein unübersehbarer Punkt war dabei die Säule mitten im Raum, die eine wesentliche tragende Funktion innehatte, aber alles andere als schön war. Da allen Beteiligten schnell klar wurde, dass es hier um ungeahnte Größenordnungen ging, wurde auch das Amt für Bau- und Kunstpflege eingeschaltet. „Es ging nicht mehr nur darum, den Pfeiler zu beseitigen. Wir mussten eine komplett neue Statik für den Raum und das Gebäude erarbeiten lassen“, erinnert sich Siiri Eggers.

 

Wer aktuell den Gemeindesaal betritt, kann nicht mal erahnen, wie kompliziert letztlich die Umsetzung der Maßnahme war, wie kostenintensiv und wie zeitaufwendig. Die Vorarbeiten dauerten letztlich über zwei Jahre, ehe Anfang 2025 die Handwerker aktiv werden konnten. Über 200.000 Euro sind erforderlich, um Notwendiges und Wünschenswertes umzusetzen, wie etwa eine neue Heizungsanlage. Die Finanzierung wurde unter anderem möglich, weil die Kirchengemeinde ein Grundstück zur Erweiterung des Honerdinger Gewerbegebietes verkaufte. 50.000 Euro aus dem Verkaufserlös fließen in die Umbaumaßnahme. Zudem wurde über mehrere Jahre das sogenannte „freiwillige Kirchengeld“ für diesen Zweck gesammelt. Der Kirchenkreis Walsrode beteiligt sich, und nicht zuletzt fließen Mittel aus der Stiftung „Lebendiges Meinerdingen“ in das Vorhaben.

„Wir haben fünf Jahre angespart, bis wir das Geld zusammen hatten“, so Thomas Delventhal. Wie er unterstreicht auch Siiri Eggers die Wichtigkeit des Gemeindesaals für das Gemeindeleben: Kindergottesdienst, Konfirmationsunterricht, Übungsraum für die St.-Georg- Singers, Treffpunkt für den Seniorentreff, das Frühstück für Alleinstehende, den Handarbeitskreis, die Mutter-Kind-Gruppe und auch Versammlungsort für die Gremien der Kirchengemeinde. Außerdem sei er bei besonderen Veranstaltungen wie Goldene Konfirmation, Weihnachtsmarkt oder Sommerfest der Mittelpunkt.

„Wir hoffen, dass sich nach dem Umbau im neuen Gemeindesaal vielleicht auch neue Gruppen treffen“, sagt Siiri Eggers. Durch Corona habe es in einigen Bereichen eine Zwangspause gegeben. „Vielleicht gibt es ja jetzt einen Neuanfang, auch für neue Ideen sind wir offen“, betont die Kirchenvorsteherin und ruft zu Vorschlägen auf.

Eckard Schulz