Sehr viele kennen den Gemeindesaal im Meinerdinger Pfarrhaus als Ort, an dem es beim Weihnachtsmarkt oder beim Gemeindefest im Sommer während der Kaffeezeit unzählige selbst gebackene Torten gibt. Doch der Raum ist viel mehr. „Er ist total wichtig für die Gemeinde und das Gemeindeleben“, bringt es Siiri Eggers auf den Punkt. Neben allen Aufgaben, die sie in der Kirchengemeinde und Friedhofsverwaltung ohnehin hat, hat sie in den letzten Wochen und Monaten ein Riesenprojekt übernommen. Sie hat quasi die Bauaufsicht für den Umbau des Gemeindesaales übernommen und überwacht dabei akribisch, dass nicht nur perfekte, sondern auch finanzierbare handwerkliche Arbeiten erbracht werden.
„Der Gemeindesaal war einfach in die Jahre gekommen“, bringt Pastor Delventhal die Notwendigkeit für die Totalsanierung des Gemeindesaals auf den Punkt. In den 80er Jahren sei er grundsaniert worden, habe danach allenfalls mal einen neuen Wandanstrich erhalten. Um die Frage eines neuen Anstriches sei es auch in der Coronazeit gegangen, erinnert er sich. Doch dann habe man sich den Raum genauer angesehen: die alte Holzdecke, die Neonbeleuchtung, die eher für ein Großraumbüro geeignet gewesen sei, die Vorhänge und vieles mehr, was man entdeckt, wenn man einen Raum, den man gewohnheitsmäßig nutzt, eben mal kritisch unter die Lupe nimmt.
Da sei eins zum anderen gekommen, erinnert sich der Pastor an die Zusammenkünfte des Kirchenvorstandes und betroffener Mitarbeiter. Ein unübersehbarer Punkt war dabei die Säule mitten im Raum, die eine wesentliche tragende Funktion innehatte, aber alles andere als schön war. Da allen Beteiligten schnell klar wurde, dass es hier um ungeahnte Größenordnungen ging, wurde auch das Amt für Bau- und Kunstpflege eingeschaltet. „Es ging nicht mehr nur darum, den Pfeiler zu beseitigen. Wir mussten eine komplett neue Statik für den Raum und das Gebäude erarbeiten lassen“, erinnert sich Siiri Eggers.