Es ist schon zur Tradition geworden, dass die Lehrerband des Gymnasiums Walsrode mit ihrem Auftritt die musikalischen Grillabende auf der Meinerdinger Kirchwiese beendet. Das ist auch in diesem Jahr der Fall, wenn die Band am Dienstag, 2. September, ab 18 Uhr das Meinerdinger Kirchgelände mit ihrem breiten musikalischen Programm zum Beben bringt. Der letzte Grillabend steht in diesem Jahr aber auch noch unter einem besonderen Zeichen. Der Vorstand der Stiftung „Lebendiges Meinerdingen“ startet am 2. September eine Unterschriftensammlung, mit der deutlich gemacht werden soll, wie wichtig es ist, die Pfarrstelle in Meinerdingen nach dem Ausscheiden von Pastor Thomas Delventhal in den Ruhestand im kommenden Jahr möglichst zeitnah wieder zu besetzen.
Je näher der 1. September 2026 rückt, umso mehr machen sich die Verantwortlichen Gedanken, wie es mit dem kirchlichen Gemeindeleben in Meinerdingen nach dem Ausstieg von Pastor Delventhal weiter gehen wird. Wer als Aktiver oder als Gast bei den vielfältigen Angeboten in der lebendigen Kirchengemeinde beteiligt ist, stellt sich vermutlich nicht die Frage, ob die Pfarrstelle wieder besetzt wird. Bisher gibt es auch von offizieller Seite, also dem Superintendenten, keine Aussagen, die Befürchtungen in diese Richtung schüren. Trotzdem befasste sich der Vorstand der Stiftung „Lebendiges Meinerdingen“ mit der Thematik und startet eine Unterschriftensammlung, um zu unterstreichen, wie lebenswichtig die Neubesetzung der Pfarrstelle vor Ort ist.
Als Landesbischof Meister die Predigt beim 750jährigen Jubiläum hielt, bescheinigte er der Kirchengemeinde Meinerdingen und den Menschen, die sie prägen, einmalig zu sein. Und er beglückwünschte sie auch zu ihrem Pastor, der stets vorangehe. Auch Superintendent Ottomar Fricke hielt sich bei seiner Visitation mit Lob nicht zurück. „Diese Gemeinde hat es mustergültig geschafft, aus ihren Chancen etwas zu zaubern. Sie haben ihre räumliche Randlage als Standortvorteil genutzt. Jeder weiß, was ich meine, der schon mal an einer Veranstaltung oder einem Gottesdienst auf der Meinerdinger Kirchwiese teilgenommen hat“, hob Fricke hervor.
Gerade wegen dieser Aussagen gehe man davon aus, dass die Pfarrstelle in Meinerdingen neu besetzt wird. Meinerdingen sei auch so lebendig, weil es mit dem Pastor vor Ort einen festen Ansprechpartner gebe. Er sei das Gesicht der Kirchengemeinde, hoben die Mitglieder des Stiftungsvorstandes bei ihrer jüngsten Sitzung hervor. Das müsse unbedingt so bleiben. Denn nur so könne die große Angebotsvielfalt in einer relativ kleinen Kirchengemeinde erhalten bleiben. Hinter dieser lebendigen Vielfalt würde eine sehr große Zahl Ehrenamtlicher stehen. „Das muss auch in Zukunft so sein, kann nur gewährleistet werden, wenn es den Pastor oder die Pastorin hier vor Ort gibt“, so Annelie Bertram als Vorsitzende des Stiftungsvorstandes.
Mit der Unterschriftensammlung wolle man keinen Druck auf die Entscheidungsorgane ausüben oder unerfüllbare Forderungen erheben, sagt Schatzmeister Herbert Meyer, der wie Annelie Bertram zu den Gründern der Stiftung gehört. „Wir wissen, dass das Geld überall knapp wird, gerade weil wir inzwischen mit der Stiftung viele Dinge in unserer Kirchengemeinde selbst finanzieren, die bisher mit Mitteln der Landeskirche bezahlt wurden“, so der Schatzmeister. Man wolle mit der Unterschriftensammlung einfach deutlich machen, dass das Motto der Stiftung „Lebendiges Meinerdingen“ nur funktionieren kann, wenn die Pfarrstelle hier dauerhaft besetzt wird. Und die Menschen, die unterschreiben, machten mit ihrer Unterschrift deutlich, wieviel ihnen die Meinerdinger Kirche und das dortige Leben bedeuten.
Die Unterschriftensammlung startet beim musikalischen Grillabend mit der Lehrerband des Gymnasiums am 2. September. Unterschriftenlisten werden dann dienstags auch im Kirch-Café und in der Kirche ausgelegt. Wer derzeit nicht vor Ort ist, um auf der Unterschriftenliste sich einzutragen, kann auch ganz bequem die Online-Petition nutzen (bei change.org "ErhaltPfarrstelleMeinerdingen").
