Keine Ahnung, welcher Forscher es wann herausgefunden hat. Aber es ist wohl so und lässt sich bis heute leicht belegen: Der Mensch ist grundsätzlich ein Sammler und Jäger. Also das mit dem Jäger hat möglicherweise im Laufe der Menschheitsgeschichte eine andere Bedeutung bekommen. Statt mit Keule, Lanze oder Flinte laufen die meisten Menschen inzwischen auf der Jagd nach der Zeit mit Smartphones durch die Gegend. Dabei machen sie oft keine Beute, bleiben eher schon mal selbst auf der Strecke.
Was das Sammeln angeht, glaube ich, dass sich das bis heute nicht geändert hat, allenfalls die Sammelobjekte. Ich gehörte schon sehr früh zu den leidenschaftlichen Sammlern. Kronkorken oder Etiketten von Bierflaschen, Streichholz-Briefchen (für die „Generation Z“, mit dem Inhalt zündete man früher Zigaretten aus Tabak, Erklärung dazu würde zu weit führen, an) und natürlich Briefmarken. „Eine Briefmarke, in Deutschland amtlich Postwertzeichen, ist die Bestätigung eines postalischen Beförderungsunternehmens über die Zahlung des aufgedruckten Betrages.“ So steht es in Wikipedia für alle, die Grüße nur per Whatsapp verschicken.
Briefmarken waren für uns etwas Besonderes. Bunte Bilder, die Geschichten erzählten oder uns in fremde Länder mitnahmen. Sie sorgten auch dafür, dass wir in Schulpausen nie Langeweile hatten. Jede Pause wurde zu einer Tauschbörse. Wir hatten die Hände noch frei, weil es ja keine Smartphones oder ähnliches gab. Die leeren Zigarilloschachteln meine Opas dienten als Aufbewahrungsbox außerhalb der eigenen vier Wände. Zu Hause wurden die bunten gezähnten Kostbarkeiten in eine der großen Zigarrenschachteln umgefüllt, fein säuberlich, Stück für Stück mit Pinzette aus dem Badezimmer.