Jede Altarausstattung mit Vasa sacra umfasste auch immer mit Kerzen versehene Altarleuchter, die traditionell paarweise aufgestellt wurden. Über ihren Zweck des Lichtspendens hinaus, waren sie für die liturgischen Handlungen der Verehrung erforderlich, standen symbolisch für die spirituelle Nähe Christi. (Abb. 1) Die beiden Meinerdinger Leuchter beeindrucken durch formale Großzügigkeit und ausgewogene Proportionen. Sie sind 56 cm hoch und aus Messing gegossen. Der Fuß ist als mehrfach gestufte, konkav eingezogene Rundbasis gestaltet, die von 3 stilisierten Tiertatzen getragen wird. Den konisch zulaufenden Schaft zieren 3 flache, von schmalen Wulstringen flankierte Scheiben. Doppelrillen gliedern die glatt belassenen (Schaft-) Abschnitte. Eine sich weit öffnende, abgetreppte Traufschale bildet den oberen Abschluss. Die fast monumental wirkenden Leuchter gehören durch ihre Schmuckmotive, den Scheiben, zur Kategorie der SCHEIBENLEUCHTER. Dieser Leuchtertyp war in der Sakralkunst sehr beliebt, was seine lange Laufzeit widerspiegelt (15. bis 17. Jh.); zudem auch überregional weit verbreitet. In hiesiger Umgebung finden sich Beispiele u.a. in der Dorfmarker und Stellichter Kirche.