Die heutige Konfirmandengeneration sei aber schon etwas ganz Außergewöhnliches. Das sei auch in den Antworten deutlich geworden, die die Jungen und Mädchen zur Frage, was die Konfirmation für sie bedeute, aufschrieben. „Sie haben das für sich total verinnerlicht, auch geschrieben, dass sie stolz sind, nun in der Gemeinde der Erwachsenen angekommen zu sein.“ Er lerne die Mädchen und Jungen in den zwei Jahren kennen. Er gebe ihnen Raum, rege sie dazu an, den eigenen Glauben zu entdecken, das zu spüren und in Worte zu kleiden. „Das sehe ich als meine Aufgabe an.“
Hat sich seine Rolle als Pastor im Verhältnis zu den Jugendlichen in den zurückliegenden Jahren verändert? Ein älterer Pastor habe ihm mal gesagt, er fange als Freund an, übernehme dann die Papa- und schließlich die Oparolle. „Genauso ist es“, sagt der „Jung-Großvater“. Man werde gelassener, verständnisvoller, wertschätzender und respektvoller gegenüber den jungen Leuten. „Man sieht jeden als besondere Persönlichkeit, und jeder berührt mich.“
Und wie ist es bei der sprachlichen Verständigung trotz des Altersunterschieds? „Die Sprache geht von Herz zu Herz. Da versteht man sich.“ Und er verbiete sich, in die jugendliche Sprache einzusteigen. „Wenn man das in meinem Alter versucht, fühlen sich die Jugendlichen veralbert“, ist die Lebens-Erfahrung des Meinerdinger Pastors.
Eckard Schulz