Die Verwandlung kommt auf leisen Sohlen.
Man lässt die Uhr im Schrank, ruft nicht mehr in der Firma an.
Eis schlecken, vor Schaufenstern verweilen, sich den Sand durch die Finger rieseln lassen, Muscheln sammeln und lachen über sich selbst
– so beginnt die Erholung im Urlaub.
Das ist ja auch ein herber Wechsel. Ablassen davon, wie geschmiert zu funktionieren, und es genießen, einfach nur da zu sein, das will gelernt sein.
Ganz langsam aber blüht man auf. Man findet an sich selbst gefallen, man stößt auf Gefühle, die man alltags als Plunder abtut.
Jetzt traut man sich, den Sonnenuntergang mitzuerleben, hört der Kurmusik zu, geht vielleicht in die Kirche.
Jetzt liest man eine Liebesgeschichte und nicht nur den Wirtschaftsteil.Verweilen in der Natur kann dazu helfen.
Die Berge, das Meer, die Weite lehren uns, dankbar da zu sein in diesem schönen Kosmos. Ich merke, ich bin ein Teil des guten Ganzen. Ich darf da sein. Und ich muss nicht dauernd knüppeln, wühlen, kämpfen.
Ich sehe den Wellen zu, und mein Schicksal wird leichter.
Ferien von den Zwängen und Pflichten erlösen dich dazu, gern du selbst zu sein.
Gönn dir Zeit und Freude.
Pastor Thomas Delventhal
