In Gesprächen wird immer wieder gestöhnt, dass man es nie schafft seine täglichen Pflichten zu erfüllen. Mir geht es auch nicht anders. Eine Geschichte, die ich vor wenigen Jahren in dem Buch „Der Elefant, der das Glück vergaß“ von Ajahn Brahm, das ich geschenkt bekommen hatte, gelesen habe, hat meine Haltung grundlegend verändert.
„Vor einigen Jahren errichtete unser Abt eine neue Halle in unserem Waldkloster. Zum Zeitpunkt des Sommer-Gebets ließ er alle Arbeiten einstellen und schickte die Bauarbeiter nach Hause. Im Kloster war jetzt die Zeit der Stille angebrochen. Als ein Besucher ein paar Tage später das halbfertige Gebäude sah, fragte er den Abt, wann die Halle denn fertig sein würde. Ohne zu zögern antwortete der Abt: „Die Halle ist fertig.“ „Was meinst du damit: Die Halle ist fertig?“, fragte der Besucher verblüfft. „Sie hat kein Dach, keine Fenster oder Türen. Überall liegen Holzstücke und Zementsäcke herum. Soll denn das alles so bleiben? Bist du verrückt? Was soll das heißen: Die Halle ist fertig?“ Der alte Abt lächelte und erwiderte gelassen: „Was getan wurde, ist fertig.“ Und damit schritt er davon, um zu beten. Dies ist die einzige Möglichkeit sich eine Pause zu gönnen. Sonst wird unsere Arbeit nie fertig.“
„Was getan wurde, ist fertig.“ Es ist ein wunderbarer Satz. Wir dürfen den Blick auf das wenden, was geschafft ist und uns Zeit nehmen, uns daran zu erfreuen.
Ihr und Euer Pastor Thomas Delventhal