© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen

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Friedhofsbank – Ein Ort der Verwandlung

Nachricht Meinerdingen, 20. März 2020

„Hier kann ich innehalten und zur Ruhe kommen. Wenn ich auf meiner Bank sitze – und das mache ich fast jeden Tag – kann ich mich erinnern, trauern und Trost spüren.“

Diese Erfahrung macht auch Maria von Magdala in der Ostergeschichte des Johannes im Neuen Testament: Maria bleibt am Grab. Sie beugt sich in die Grabkammer hinein und sieht zwei Engel dort sitzen. Ihnen erzählt sie, dass man ihren Herrn aus dem Grab weggenommen hat. Maria wendet sich von den Engeln um und sieht Jesus dastehen, den sie für den Gärtner hält. Ihm stellt sie dieselbe Frage nach dem Herrn, den man aus dem Grab weggenommen hat. Ihm stellt sie die Frage aber persönlich. „Hast du ihn weggenommen? Da sagt Jesus: „Maria.“ Maria geschieht Verwandlung. Verwandlung von dem Blick aufs Grab hin zum Leben. Jesus wandelt ihre Sichtweise. Sie sieht in dem Mann nicht mehr den Gärtner. sondern Jesus selbst, den Auferstandenen. Sie spricht Jesus an mit: „Mein Meister.“ Maria erfährt Verwandlung. Sie ist die erste Zeugin der Auferstehung Jesu Christi. Maria erlebt Verwandlung. Die Verwandlung von Trauer in Zuversicht. Verwandlung von Schmerz in Sehnsucht. Verwandlung vom Tod hin zum Leben. Am Ende der Erzählung heißt es: Maria von Magdala geht und verkündet den Jüngern: „Ich habe den Herrn gesehen.“

„Ich komme jeden Tag zum Friedhof und setze mich an das Grab meines Mannes. Hier komme ich zur Ruhe, ich erinnere mich an ihn und erzähle ihm von mir und von uns. Ich werde ruhiger und versöhnter und kann mich dem Leben wieder zuwenden.“

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest.
Ihr Pastor Thomas Delventhal