© Birger Schwarz / Kirchengemeine Meinerdingen

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Vom Sorgen

Nachricht Meinerdingen, 06. Juni 2022

„Sorget nicht!“

Dies ist für mich eine der schönsten Aufforderungen Jesu Christi. „Sorget nicht!“ Diese Aufforderung entlastet und macht frei. Natürlich sollen wir uns um unsere Kinder sorgen: die Schulbrote schmieren und sie trösten, wenn etwas schief gegangen ist. Natürlich sollen wir uns um unsere alten Eltern sorgen: sie besuchen, mit Ihnen einen Ausflug machen und sie an unserem Leben Teil haben lassen. Natürlich sollen wir uns um unseren Ehepartner sorgen: zuhören, wenn die Seele drückt und mal wieder miteinander ausgehen, damit Freude ins Haus kommt. Aber wir sollen uns nicht verrückt machen vor Sorgen: morgens um vier Uhr im Bett wachliegend die Arbeit des nächsten Tages vorwegnehmen oder einen Konflikt wieder und wieder hochholen. Die Sorgen haben einen dann im Griff, man ist unruhig, gereizt, gerädert, verrückt vor Sorge. Jesus spricht uns frei von dieser Sorge: „Seht die Vögel unter dem Himmel an, sie säen nicht, sie sammeln nicht in der Scheune und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.“ (Mt 5,26)

Natürlich mühen Möwen und Amseln sich auch. Sie müssen auch picken und jagen und Nester bauen, aber sie machen sich nicht verrückt vor Sorgen. So auch uns! Wir sollen denken und planen – aber uns nicht wegen des nächsten Jahres oder Lebensabschnittes zergrübeln. Wir sollen unsere Hände und unseren Kopf regen, aber nicht die Zukunft herbeikonstruieren, dass wir in Panik verfallen. Jesus sagt: Sorget euch umeinander mit Freude, aber zersorgt euch nicht. Vertraut!

Ihr Pastor Thomas Delventhal