Der Friedhof wird auch als letzte Ruhestätte für Verstorbene bezeichnet. Grundsätzlich trifft das auch zu. Doch um dies zu erreichen und vor allem aber mehr als ein zweckmäßiges Gelände zu schaffen, ist für die Verantwortlichen Ruhe eher ein Fremdwort. Auf den Friedhof der Kirchengemeinde Meinerdingen trifft das auf jeden Fall zu. Er hat in den zurückliegenden Jahren sein Gesicht grundsätzlich verändert. Aus einem kirchlichen Friedhof ist eine Parklandschaft geworden, die immer mehr Menschen auch als Ziel eines besonderen Spaziergangs auswählen.
Siiri Eggers, die den Friedhof nicht nur „verwaltet“, sondern ihn gemeinsam mit Gärtnermeister Gerald Hohl auch plant und gestaltet, betont, dass die vielen Veränderungen langfristig geplant gewesen seien. „Wir investieren in die Zukunft des Friedhofs, damit die Menschen ihn auch gerne nutzen“, sagt sie und belegt mit Zahlen, dass dies Konzept aufgeht. Die Zahl der Bestattungen hat deutlich zugenommen. Immer mehr Menschen, die nicht in der Kirchengemeinde Meinerdingen leben, suchen sich den Friedhof als letzte Ruhestätte aus. Gut 60 Beisetzungen gab es im Vorjahr insgesamt. Im ersten Halbjahr 2024 sind es bereits 37.
Diese Entwicklung ist notwendig, um durch die damit verbundenen Einnahmen Investitionen vornehmen zu können. Da ist es dann auch möglich, Geld für die notwendige Sanierung der Friedhofskapelle aufzubringen. Aktuell waren 40.000 Euro erforderlich, um die neuesten Veränderungen umsetzen zu können. Im Friedpark gab es nur noch zwei freie Plätze für Urnenbeisetzungen. Jetzt ist aus der großen Rasenfläche ein „Park im Park“ geworden. Neue Beete entstanden. Ein neuer Weg sorgt für eine Anbindung vom Hauptweg her. 150 neue Plätze für Urnenbeisetzungen sind entstanden. Die Namen der Verstorbenen werden auf Wunsch auf neuen Stelen verewigt. „Ich denke, dass wir im Friedpark für die nächsten zehn Jahre Ruhe haben werden“, blickt Siiri Eggers nach vorne.
Im Heidegarten wurde ein ehemaliges Familiengrab integriert. Die Fläche ist trotzdem nahezu ausgebucht. „Und es wird keinen neuen Heidegarten geben“, hat Siiri Eggers gemeinsam mit Gerald Hohls festgelegt. Stattdessen sind andere themenbezogene Flächen möglich, wie es sie bereits jetzt mit dem Schmetterlingsgarten oder dem Birkenhain gibt. „Wir dürfen uns nicht ausruhen. Müssen immer wieder für die Zukunft planen“, bleibt das Motto. Nach wie vor gehe der Trend zu Urnenbeisetzungen. Das gelte es bei den Überlegungen zu berücksichtigen. Grundsätzlich gebe es eine ausreichende Zahl an freien Plätzen. „Bei uns kann jeder beigesetzt werden.“