Es gibt Menschen, die alles was sie tun, anderen mitteilen, ob die es hören oder gar lesen wollen oder nicht. Und es gibt eine größere Anzahl von Menschen, die lieber im Hintergrund, im Stillen wirken. Von ihnen lebt auch die Kirchengemeinde Meinerdingen. Diesen „stillen Heldinnen und Helden“ soll im Gemeindebrief in unregelmäßigen Abständen eine kleine Serie gewidmet werden.
Klaus Schröder ist so einer, der zupackt, wo er gebraucht wird, wenn Lob verteilt wird, aber lieber in der zweiten Reihe steht. Ihn zu überreden, eine Geschichte über ihn zu schreiben, ist daher schon etwas Besonderes. Besonders ist auch das, was er für den Meinerdinger Friedhof gefertigt hat: Ein großer Wegebogen, an dem bald Blutbuchen hochwachsen sollen und zwei große Rosenbögen, die ein Blickfang auf dem neu gestalteten Bereich im südlichen Teil des Friedhofes sind, wo neue Bestattungsformen wie die Urnenbeisetzung an einem Baum möglich geworden sind.
Friedhofsgärtner Gerald Hohls hatte Klaus Schröder angesprochen, ob er nicht zwei Rosenbögen anfertigen wolle. „Ich habe gesagt, das mach ich nicht“, erzählt der 70-Jährige. Doch der Gärtner ließ nicht locker. „Gerald hat gesagt, stell dir mal vor, wenn du die Bögen machst und hinterher alles so schön daran wächst“, erinnert sich der Honerdinger. Vorstellen konnte er es sich natürlich, denn Klaus Schröder ist regelmäßig auf dem Friedhof. Nicht nur an den Gräbern seiner Angehörigen. Er gehört auch zum Friedhofsteam, das sich an jedem Dienstag zwei Stunden lang trifft, um Bio- und Restmüllbehälter zu leeren, Rasen zu mähen, Unkraut zu jäten, die Hauptwege zu entkrauten und vieles mehr, für das die Kirchengemeinde und damit die Gemeindemitglieder sonst viel Geld bezahlen müssten, wenn es eine Firma erledigen würde.
„Ich bin gerne im Friedhofsteam, weil ich da nette Leute treffe und bei der Arbeit auch noch Zeit zum Schnacken bleibt“, sagt Klaus Schröder zu seiner Motivation. Na ja und wenn man dann selbst jede Woche dafür sorgt, dass sich der Friedhof immer mehr zu einem Aushängeschild entwickelt, kann man bei der Frage nach dem Bau eines Rosenbogens nicht beim klaren Nein bleiben. Wer den Friedhof besucht, kann das Ergebnis seit kurzem sehen.
Handwerker? Künstler? Klaus Schröder bezeichnet sich eindeutig als Handwerker. Da könne er fast alles. „Das hat man seinen Eltern oder Großeltern abgeschaut.“ Kfz-Mechaniker hat der gebürtige Honerdinger nach der Schulzeit gelernt. Später besuchte er die Meisterschule in Lüneburg, arbeitete bei Kfz-Betrieben in Walsrode, später „auf dem Platz“, wo er für militärische Spezialfahrzeuge zuständig war. 1989 wechselte er zu den Heidewerkstätten, hatte seinen Arbeitsplatz bis zum Eintritt in den Ruhestand damit quasi vor der Haustür.